Nach der Blüte bilden sich grüne Kapseln, die Samen enthalten. Der Stängel ist zu schwach, um diese Kapseln zu halten, er fällt auf den Boden, wo die Kapseln dann liegenbleiben. Die fleischigen Kapseln sind bei Ameisen beliebt, die die Kapseln, aber nicht den Samen fressen. Die Ameisen schleppen die Kapseln fort und lassen den Samen irgendwo liegen. Deshalb findet man oft Schneeglöckchen an Stellen, an denen man sie sicherlich nicht hingepflanzt hat. Aber das macht ja das Gärtnern so spannend.
Schneeglöckchen wachsen am besten in lehmig-humosen Böden, die im Sommer nicht ganz austrocknen sollten. Die frühen Arten lieben volle Sonne, spätere Arten (wie das heimische Galanthus nivalis) bevorzugen Halbschatten. Meine bekommen leider nicht ganz, was ihnen behagt, der Lehm wird im Sommer knüppelhart und volle Sonne kann ich auch nicht bieten. Aber sie gedeihen trotzdem recht gut. Das zeigt, dass Schneeglöckchen zu den besonders pflegeleichten Arten gehören. Eigentlich muss man sich nie um sie kümmern.
Schneeglöckchen überleben auch späte Kahlföste ohne Probleme, ihre Zellen enthalten ein natürliches Frostschutzmittel. Sie lagen Zucker in ihrem Zellsaft ein und verringern den Wasseranteil. Also kann der Frost das Zellwasser nicht gefrieren lassen.
Achtung: Schneeglöckchen stehen unter Naturschutz, dürfen also in der Natur weder gepflückt noch ausgegraben werden. Und sie sind giftig, und zwar alle Teile, von der Zwiebel bis zur Blüte.
Es gibt mittlerweise über tausend verschiedene Arten, die sich in Farbe, Größe, Blütendauer, Blütenform usw. voneinander unterscheiden. Manche Liebhaber ersteigern die Pflanzen für dreistellige Beträge. Ehrlich und ungelogen.
Meine stammen teilweise aus dem Baumarkt, und zum anderen Teil aus einem Grünschnittcontainer. Ich habe gefragt.